Aus dem Programm

Zweites Werkstattgespräch: Extremwetter

Extremwetterereignisse nehmen durch den Klimawandel seit Jahren zu und stellen Herausforderungen an den Arbeitsschutz. Im zweiten Werkstattgespräch der Politikwerkstatt „Klima wandelt Arbeit“ haben die Expert*innen dringende Fragestellungen diskutiert. Moderiert wurde die digitale Veranstaltung von Dr. Julia Kropf.

Zu Beginn warf Maike Voss (Centre for Planetary Health Policy) einen Blick auf die Vorabfrage der Veranstaltung. Starkregen, Sturm und Überschwemmungen wurden als relevante Herausforderungen eingestuft. Der fachliche Input von Bodo Erhardt und Dr. Tobias Geiger (Deutscher Wetterdienst) zu Extremwetterereignissen in Deutschland widmete sich diesen jeweils mit Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. So ist im weiteren Verlauf des Jahrhunderts besonders mit einer Zunahme von Niederschlagsextremen zu rechnen. Die Referenten zeigten, wo sich Unternehmen und Beschäftigte bereits jetzt über bevorstehende Starkregenereignisse, Schnee, Eis, Winterstürme und entsprechende Handlungsempfehlungen informieren können. Anschließend fanden sich die Expert*innen in drei Arbeitsgruppen, jeweils mit Fokus auf Unternehmen, Beschäftigte und Einsatzkräfte und Blaulichtberufe zusammen. Dort ging es nach einem einführenden Input mit Beispielen aus der betrieblichen Praxis und aus der Wissenschaft um Lösungsansätze für den Arbeitsschutz und Produktivitätssicherung im Umgang mit Extremwetterereignissen.

In allen Workshops hoben die Teilnehmenden mehrere Präventionsmaßnahmen als relevant hervor. Dazu gehören die Sensibilisierung und Schulung von Führungskräften und Mitarbeitenden, eine vorbereitende Aktions- und Notfallplanung sowie das Durchspielen von Krisenszenarien. Auch die Bedeutung einer guten psychischen Notfallversorgung und Nachsorge wurde betont. Weitere wichtige präventive Maßnahmen für Unternehmen umfassen gemeinsame Schutzbemühungen mit benachbarten Unternehmen, die Abstimmung mit öffentlichen Planungen, eine schnelle Krisenkommunikation und Backup-Lösungen bei unterbrochenen Lieferketten.

Im Workshop Beschäftigte betonten die Expert*innen eine systematische Gefährdungsbeurteilung und eine stärkere Wahrnehmung der Aufsichtspflichten durch die Aufsichtsbehörden. Es wurde auch der Bedarf an zusätzlichen gesetzlichen Regelungen angesprochen, um Beschäftigte vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen, wie zum Beispiel die verpflichtende Einstellung der Arbeit im Freien bei gefährlichen Wetterlagen.

Für Blaulichtberufe und Einsatzkräfte nannten die Teilnehmenden das Bereitstellen angemessener Schutzausrüstung sowie die Förderung der allgemeinen Resilienz und körperlichen Fitness der Einsatzkräfte als Präventivmaßnahmen. Während und nach Ereignissen sollten insbesondere Spontanhelfende stärker eingebunden, koordiniert und unterstützt werden.

Am 21. August und 18. September geht es beim zweiteiligen dritten Werkstattgespräch weiter mit der Frage, wie im Arbeitsschutz für Klima- und Klimaanpassungsmaßnahmen sensibilisiert und die Compliance und Akzeptanz gefördert werden kann.

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