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Kommunikationshilfen zur Hitzeprävention

Der Schutz vor den Auswirkungen von Hitze auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit spielt nicht nur im Urlaub, sondern auch im Beruf eine große Rolle. Ein wichtiger Baustein beim Hitzeschutz ist, über die Gefahren von Hitze aufzuklären und für diese zu sensibilisieren. Kommunikationshilfen und Leitfäden können dabei helfen, passende Strategien zu erarbeiten.

Es wird heißer: Gab es von 1961 bis 1990 noch durchschnittlich 4,2 heiße Tage pro Jahr, waren es 1991 bis 2020 bereits 8,9 heiße Tage. Heiße Tage sind laut Klimaforschenden Tage, an denen das Thermometer über 30 Grad Celsius steigt. Laut der aktuellen Klimawirkungs- und Risikoanalyse des Bundesumweltamts ist bis zum Ende des Jahrhunderts in Deutschland jährlich mit bis zu 40 heißen Tagen pro Jahr zu rechnen – mit drastischen Auswirkungen für Mensch und Natur.

Zunehmende Hitze hat auch weitreichende Folgen für die Arbeitswelt. Hohe Temperaturen bringen bereits jetzt akute Gefährdungen für die Gesundheit mit sich, wie etwa Hitzeerschöpfung, Schwindel, Kopfschmerzen oder Dehydration. Im schlimmsten Fall kann sogar ein tödlicher Hitzschlag drohen. Besonders körperlich anstrengende Tätigkeiten, Arbeit in Schutzkleidung und Arbeit im Freien können beschwerlich und gefährlich werden. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Folgen, wenn Beschäftigte aufgrund gesundheitlicher Belastungen ausfallen, denn für Betriebe gehen hohe Krankenstände einher mit Produktivitätseinbußen.

Illustration einer Weltkugel
40
heiße Tage pro Jahr
Illustration einer Weltkugel
53
% erleben verringerte Leistungsfähigkeit bei Hitze
Illustration einer Weltkugel
28
% sorgen sich, dass ihr Betrieb nicht ausreichend vorbereitet ist

Aber auch langfristige Auswirkungen sind möglich: Hitze bedeutet Stress für das Herz-Kreislaufsystem, schränkt die Konzentrationsfähigkeit ein und kann zu mehr Arbeitsunfällen führen. Laut DAK Gesundheitsreport 2024 berichten 53 Prozent der Arbeitnehmenden von einer verringerten Leistungsfähigkeit bei Hitze, 19 Prozent erleben gesundheitliche Einschränkungen. Nicht alle Unternehmen adressieren diese Herausforderungen und Gefährdungen bereits systematisch. So machen sich 28 Prozent der Belegschaft Sorgen, dass ihr Betrieb langfristig nicht ausreichend auf wiederkehrende Hitzeperioden vorbereitet ist.

Wirksamer Hitzeschutz bedeutet deshalb auch: Zu den Risiken aufklären, mit den Beschäftigten kommunizieren, gemeinsam Belastungen und Gefährdungen identifizieren und Gegenmaßnahmen erarbeiten.

Studien zeigen, dass das Risiko durch Hitze am Arbeitsplatz von vielen Beschäftigten und Führungskräften noch immer unterschätzt wird. Eine wichtige Präventionsstrategie ist es daher, die Akteure in der Arbeitswelt für die gesundheitlichen Risiken durch Hitze zu sensibilisieren und über Hitzeschutzmaßnahmen zu informieren.


Dr. Stefanie Bühn KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.

Leitfäden und Checklisten helfen beim Hitzeschutz

Unterstützung bieten Informationsmaterialien für Betriebe und Einrichtungen. Sie helfen dabei, gezielte Kommunikationsstrategien für Hitze und den damit einhergehenden Gefahren zu erarbeiten. Für den Schutz besonders schutzbedürftiger Gruppen, wie etwa Kinder, Wohnungslose oder ältere Menschen, hat das Bundesgesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und der auf Kommunikation und Ökologie spezialisierten Agentur ecolo Leitfäden und Checklisten erstellt. Auf den Seiten des Hitzeservice stehen beispielsweise Hilfen bereit zur Ansprache von Beschäftigten im Freien oder Pflegebedürftigen.

Die Materialien enthalten hilfreiche Tipps und detaillierte Checklisten. Sie helfen Unternehmen, Kommunen und Einrichtungen bei der Umsetzung entsprechender Hitzeschutzkonzepte. Hier gelangen Sie zu den gesamten Materialien „Ansprache von Risikogruppen“ des Hitzeservice.

Bestehende betriebliche Strukturen, Prozesse und Kommunikationskanäle bieten gute Ansatzpunkte, um Beschäftigte über die Zusammenhänge von Hitze und Gesundheit zu informieren und gemeinsam Präventionsmaßnahmen zu entwickeln.


Dr. Stefanie Bühn KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.

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