Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz lebensnah, ganzheitlich und gemeinschaftlich fördern: Diesem Kernziel widmet sich das Projekt „Psychische Gesundheit – Arbeit – Prävention“ (PsyGAP) der Gesellschaft für Systemforschung und Konzeptentwicklung, kurz: systemkonzept. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales fördert das Projektvorhaben im Rahmen von ARBEIT: SICHER + GESUND.
Prävention zugänglich machen – das Projekt „PsyGAP“
Die Anzahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankung haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt: 132 Millionen psychisch bedingte Krankheitstage zählte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Jahr 2023. Dabei gibt es schon heute eine Vielzahl präventiver Maßnahmen und Lösungsansätze.
Wie können Arbeitsbedingungen menschengerechter gestaltet und die Gesundheitskompetenz von Beschäftigten gefördert werden? Wie wird im Arbeitskontext mit Fehlbeanspruchungen umgegangen? Wie können Beschäftigte trotz und mit psychischen Erkrankungen weiterarbeiten? Wie wird die Rückkehr in die Erwerbsarbeit oder überhaupt die Teilhabe und Integration in den Arbeitsmarkt besser gestaltet? Und worin liegt der Beitrag der Sozialversicherungs- und Sozialleistungsträger? Diese Fragen bilden den inhaltlichen Kern des Forschungsvorhabens „PsyGAP“.
Dort geht es vor allem darum, bestehendes Wissen nutzbar zu machen und Lücken in der Präventionslandschaft ausfindig zu machen. Zudem setzt das Projektvorhaben auf eine verstärkte Kooperation der beteiligten Sozialversicherungsträger, um letztlich die Prävention im Themenfeld psychische Gesundheit zu verbessern.
Über systemkonzept: interdisziplinäre Expertise für Sicherheit und Gesundheit in der Arbeitswelt
Seit 1969 forscht systemkonzept mit einem anwendungsorientierten Fokus zum Themenkomplex Arbeit, Sicherheit und Gesundheit. Die langjährige Erfahrung gibt systemkonzept durch Beratungs- und Qualifizierungsangebote direkt an die Politik und Wirtschaft weiter. Dabei setzt das Unternehmen auf einen interdisziplinären Ansatz für praxisrelevante und anwendungsnahe Lösungen – sowohl im konkreten Projektgeschäft als auch in der Zusammenstellung des eigenen Teams. Teil dieser Zusammenarbeit ist die bundesweite Vernetzung mit unterschiedlichsten Institutionen aus Forschung, Politik, Qualifizierung und Beratung.
Lücken schließen im Bereich Psyche, Gesundheit und Arbeit
„PsyGAP“ hat zur Aufgabe, die Vielfalt bestehender Angebote zur psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt zugänglicher zu machen. Kernziel ist, bestehende Angebote so zu strukturieren, dass sie künftig besser genutzt werden können.
Wer die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz verbessern will, muss zunächst verstehen, wie die Präventionslandschaft derzeit strukturiert ist. Darum erfolgt zunächst eine systematische Bestandsaufnahme existierender Maßnahmen, Regelungen, Lösungsansätzen und involvierten Akteur*innen im Bereich Prävention. Ziel ist es, eine systematische Übersicht über bestehende Angebote in Form einer Präventionsmatrix zu erstellen. Inhaltlich werden ausgehend von der Beurteilung der Arbeitsbedingungen vorhandene Instrumente und Handlungshilfen zusammengestellt, auf Einsatzmöglichkeiten geprüft und die Anwendungssettings entsprechend ihrer präventiven Wirkung identifiziert und verknüpft.
Ziel von „PsyGAP" ist die Stärkung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz über eine menschengerechte Gestaltung von Arbeit. Einen besonderen Bedarf sehen wir darin, Primär-, Sekundär sowie Tertiärprävention besser zu vernetzen.
Kooperation und Vernetzung für eine bessere psychische Gesundheit bei der Arbeit
Im Anschluss wird eine modulare Struktur für Maßnahmen entwickelt. Ziel ist, dass Prävention als Gefügeleistung der diversen Akteure entsteht und bei bestehender Träger-Autonomie so aufeinander bezogen und vernetzt wird, dass sie sich komplementär ergänzt. Aus allen Erkenntnissen aus dem Projekt werden Ableitungen für ein Implementierungskonzept entwickelt zur Erprobung und zur Übertragbarkeit auf andere Akteursgruppen und neue Themensettings.
Politikwerkstatt als integraler Bestandteil
Über das Projekt wird auch der Dialog in der Politikwerkstatt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ begleitet. Dort diskutieren die Beteiligten mit den Sozialversicherungsträgern, Sozialpartnern und Erfahrungsträger*innen aus Projekten eine stärkere Zusammenarbeit und Transparenz sowie vernetzte Angebote und Maßnahmen zur Prävention psychischer Erkrankungen. Über die Vernetzung der Akteure soll eine bessere Koordination der Leistungen entstehen.
Die Ergebnisse der Politikwerkstatt werden in den Aktionsplan „Gesunde Arbeit“ einfließen.
Die Gründe für psychische Erkrankungen sind vielfältig. Genauso wie die Möglichkeiten, ihnen entgegenzutreten. Das Projekt „PsyGAP“ schafft eine Übersicht über das komplexe Zusammenspiel von Leistungen, Lösungsansätzen und Akteuren.
Mehr Informationen zu systemkonzept finden Sie auf der Webseite www.systemkonzept.de.
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